Hintergrundinfos zu Polio
Was ist Polio?
Polio ist hoch ansteckend. Diese Erkrankung wird durch ein Virus hervorgerufen. Es gelangt in das Nervensystem und kann eine totale Lähmung binnen weniger Stunden auslösen. Man kennt Polio auch unter der Bezeichnung Poliomyelitis oder Kinderlähmung, da sie oft bei Heranwachsenden zu Lähmungen führt. Jedoch können auch Erwachsene davon befallen werden. Jedoch war es möglich, alle auf der Welt registrierten Polio-Fälle sehr zu reduzieren. Von den 350.000 Krankheitsfällen, welche 1988 in 125 Endemieländern zu finden waren, sank im Jahr 2017 die Zahl der Erkrankten auf 22 in nur noch drei asiatischen und afrikanischen Endemieländern. Das Ziel vom weltweiten Ausrotten der Polio-Krankheit ist greifbar nahe. Durch Impfkampagnen wurde dafür gesorgt, dass man im letzten Jahr die Ausbrüche fast alle stoppen konnte. Jedoch sind wegen den politischen Unruhen die Meldesysteme und medizinischen Möglichkeiten in den Risikoländern eingeschränkt. Allerdings gelten Europa, Australien, Süd-, Mittel- und Nordamerika sowie viele Länder in Afrika und Asien als poliofrei.
Wie wird Polio übertragen?
Das Übertragen vom Poliovirus findet von einem Menschen zum anderen mithilfe von fäkalen Schmier- und Schmutzinfektionen statt. Es besteht die Möglichkeit, die Viren zwei oder drei Tage nach dem Infizieren im Stuhl nachzuweisen. Diese können dort bis maximal fünf Monate bleiben und damit übertragen werden. Möglich ist, dass von der Ansteckung bis zum Ausbrechen der Erkrankung höchstens fünf Wochen vergehen.
Welche Symptome können auftreten?
Bei mindestens 90% der infizierten Menschen verläuft Polio ohne Symptome. Jedoch sind die Betroffenen trotz allem Überträger vom Virus. Ungefähr 5% der Erkrankten leiden unter folgenden Symptomen:
- Halsschmerzen
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Durchfall
- Erbrechen
- Hirnhautentzündung
Lediglich bei ein paar Menschen kommen die klassischen Symptome der Polio wie Lähmungen der Beine und Arme vor. Selten ist es möglich, dass ebenso eine Lähmung der Atemmuskulatur auftritt, woraufhin eine künstliche Beatmung notwendig ist. Bei den Betroffenen bleibt die Lähmung lebenslang bestehen. Allerdings besteht die Möglichkeit, durch physiotherapeutische Maßnahmen einige der Körperfunktionen wiederherzustellen. Zwischen fünf und zehn Prozent der Gelähmten sterben, wenn deren Atemmuskulatur unbeweglich wird.
Betroffene Länder zu Polio
Pakistan, Afghanistan und Nigeria
Impfinfos zu Polio
Warum ist der Polio-Impfstoff wichtig?
Prinzipiell wird eine Impfung gegen Polio in Deutschland für jede Person empfohlen, bei der die Grundimmunisierung unvollständig ist oder fehlt. Wer keine einmalige Auffrischimpfung hat, sollte sich ebenso impfen lassen. Die Polio-Impfung wird in der Bundesrepublik ab dem Alter von 18 Jahren keineswegs mehr routinemäßig aufgefrischt. Man empfiehlt sie nur als Reiseimpfung in Risikogebiete, wenn die vergangene Impfung mindestens zehn Jahre zurückliegt.
Wie wird gegen Polio geimpft?
Früher gab es eine Schluckimpfung gegen Polio, die nicht mehr vorgenommen wird. Ab Mai 1998 wird nur noch die Stich-Totimpfung nach Salk durchgeführt. Es werden zwei Polio-Impfungen bei einem Abstand zwischen vier und acht Wochen und eine dritte ein halbes bis ein Jahr nach der zweiten Immunisierung verabreicht.
Wie früh vor Reiseantritt sollte geimpft werden? Wie lange dauert es bis der Impfstoff wirkt?
Mindestens 14 Tage, bevor die Reise ins Risikogebiet beginnt, sollte man sich gegen Polio-Impfen lassen. Der Polio-Impfstoff wirkt nach 14 Tagen.
Wie lange hält die Impfung an?
Die Polio Impfung schützt zehn Jahre.
Wie hoch ist die Schutzrate der Impfung?
Die Impfung gegen Polio hat eine Schutzrate von fast 100%.
Was kostet eine Polio Impfung?
Bislang tragen die Krankenkasse die Kosten für die Polio-Impfung.
Welche Nebenwirkungen hat der Polio-Impfstoff?
Insgesamt ist der Polio-Impfstoff gut verträglich. Jedoch können in seltenen Fällen die folgenden Nebenwirkungen auftreten:
- Schwellung
- Rötung
- Müdigkeit
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Müdigkeit
Was gibt es noch zu beachten?
Neben dem Polio-Impfschutz sollte man in den Risikoregionen auf eine gute Wasser- und Lebensmittelhygiene achten.