Hintergrundinfos zu Tollwut
Was ist Tollwut?
Tollwut, auch als Lyssa oder Rabies bezeichnet, wird durch Viren verursacht und verläuft nach dem Auftreten von klinischen Symptomen nahezu immer tödlich. In maximal 99 Prozent aller Fälle sind für die Übertragung von Tollwut auf den Menschen die Haushunde verantwortlich. Allerdings kann diese Erkrankung nicht nur Haustiere, sondern ebenso Wildtiere befallen. Auf allen Kontinenten ist Tollwut zu finden, außer in der Antarktis. Über 95% der Todesfälle erfolgen in den afrikanischen und asiatischen Ländern. Tollwut gilt als eine der vernachlässigten Tropenerkrankungen, welche insbesondere gefährdete und arme Bevölkerungsgruppen in abgelegenen, ländlichen Gebieten betrifft. Obwohl es wirkungsvolle Humanimpfstoffe für diese Krankheit gibt, sind diese für die Bedürftigen keineswegs ohne Weiteres zugänglich oder verfügbar.
Wie wird Tollwut übertragen?
In erster Linie infiziert sich der Mensch durch Speichelkontakt: Nach dem Belecken der verletzten Hautbereiche, durch Kratz- oder Bissverletzungen, oder wenn der Speichel vom Tier durch nicht gewaschene Hände an die Mund-, Nasen- und Augenschleimhaut gelangt. Auch das Inhalieren von Viren ist ansteckend. Das Tollwut-Virus wird nicht durch das Belecken von der gesunden Haut übertragen. Die Schleimhäute sind dagegen ebenso im unverletzten Zustand durchlässig. Deswegen ist der sicherste Schutz vor der Erkrankung eine intakte Haut. Weil das Virus gegen Fäulnis und Kälte über eine Widerstandsfähigkeit verfügt, sind Tierkadaver selbst noch nach mehreren Wochen infektiös.
Welche Symptome können auftreten?
Zu den ersten Krankheitssymptomen der Tollwut gehören:
- Ängstlichkeit
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Unwohlsein
- Veränderte Wahrnehmung bei der Bissstelle
- Aerophobie
- Halluzinationen
- Nervosität
Wenn das Virus erst mal in den Körper gelangt ist, wandert es an den Nervenbahnen entlang in das Rückenmark und von da in das Gehirn, wo es sich weiterhin im Organismus ausbreitet. In manchen Fällen kommt es außerdem zu Angstzuständen vor Wasser wegen der Spasmen von den Schluckmuskeln. Nach Krämpfen und Delirien tritt einige Tage nach dem Erkrankungsbeginn der Tod ein.
Betroffene Länder zu Tollwut
Weltweit, vor allem in tropischen Teilen Afrikas, Sri Lanka, Indien, Vietnam, Thailand, Bangladesch und Nepal
Impfinfos zu Tollwut
Warum ist der Tollwut-Impfstoff wichtig?
Durch die Infektion mit Tollwut treten schwere Komplikationen auf, die bei fehlendem Impfschutz tödlich enden können. Daher sollte sich jeder gegen diese Virusinfektion impfen lassen.
Wie wird gegen Tollwut geimpft?
Gegen Tollwut kann man sich jeweils drei Impfungen in den Oberarmmuskel injizieren lassen.
Wie früh vor Reiseantritt sollte geimpft werden? Wie lange dauert es bis der Impfstoff wirkt?
Mindestens eine Woche vor der Abreise in ein Risikogebiet oder am besten noch eher sollte man sich drei Teilimpfungen verabreichen lassen. Die Tollwut-Impfung wirkt unmittelbar nach der dritten Teilimpfung.
Wie lange hält die Impfung an?
Die Immunisierung hält fünf Jahre.
Wie hoch ist die Schutzrate der Impfung?
Bei der Impfung gegen Tollwut liegt die Schutzrate bei nahezu 100%.
Was kostet eine Tollwut Impfung?
Die Kosten liegen bei ungefähr 68,01 € (Tollwut-Impfstoff Rabipur® von der Firma EMRA-MED Arzneimittel GmbH)
Welche Nebenwirkungen hat der Tollwut-Impfstoff?
Der Tollwut-Impfstoff wird meistens gut vertragen. Manchmal können jedoch folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Schwellung
- Juckreiz
- Rötung
- Schmerzen
- Kopfschmerzen
- Unwohlsein
Was gibt es noch zu beachten?
Jede Person muss geimpft werden nach Kontakt mit einem Tier, das tollwutverdächtig ist. Bei Patienten, welche schon einen Impfschutz haben, ist die Erkrankungsgefahr geringer, da weniger Impfungen nötig sind. Wenn man nur unvollständig oder noch nie geimpft wurde, erhält man die vollständige Therapie. Diese besteht aus bis zu sechs Impfungen und einer passiven Immunisierung mithilfe eines Antitollwutserums. Bei Kontakt mit Impfködern oder Impfflüssigkeiten wird gleichermaßen verfahren.