Die atemberaubende Bergwelt der Anden, die Regenwälder des Amazonastieflands, die Pazifikküste und das einzigartige Tierparadies der Galapagos-Inseln. Ecuador wird häufig auch als ein Land mit vier verschiedenen Welten beschrieben. Kein Wunder, dass eine Reise nach Ecuador und zu den Galapgos-Inseln für viele eine Traumreise ist auf die man lange spart und deren Ablauf man gründlich plant.

Um zu vermeiden, dass die Reise von bösen Überraschungen unnötig ruiniert wird sollte man auch die medizinische Vorbereitung sorgfältig und rechtzeitig planen.

Impfpflicht

Es gibt zur Zeit keine Pflichtimpfungen die für die Einreise nach Ecuador vorgeschrieben sind, ausser für Reisende die aus einem Geldfiebergebiet einreisen oder Reisen in das Amazonasbecken planen. Dazugehören Reisen in die östlichen Provinzen Orellana, Napo, Sucumbios und Morana sowie in das Grenzgebiete zu Peru. Kinder unter 1 Jahr sind davon ausgenommen.

Impfempfehlungen

Auch wenn es keine Impfpflicht gibt sollte man dem Rat des Auswärtigen Amts folgen und die Standardimpfungen gemäss aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Instituts für Kinder und Erwachsene überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen. Folgende Impfungen sollten vorhanden sein:

    • Tetanus
    • Diphterie
    • Keuchhusten
    • Hepatitis A
    • Hepatitis B – vor allem bei Langzeitaufenthalten
    • Typhus –  bei Reisen in Gebiete mit mangelhaften hygienischen Verhältnissen
    • Tollwut – unerlässlich für Trekkingreisen und bei Langzeitaufenthalten (nicht auf den Galapagos Inseln)
    • Mumps, Masern, Röteln – besonders für Kinder
    • Influenza
    • Pneumokokken

Malaria und andere Infektionen die durch Mücken übertragen werden

Ecuador ist Malaria-Land und damit besteht für Touristen ein Infektionsrisiko das je nach Saison und Reiseziel unterschiedlich hoch ist. Übertragen wird die Krankheit duch die abend- und nachtaktiven Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft die Krankkeit nicht selten tödlich.

Ein ganzjähriges mittleres Risiko besteht in Gebieten unter 1.500 Metern sowie an der Küste. Im Hochland und auf den Galapagos-Insel besteht hingegen keine Gefahr der Erkrankung. Es wird dringend empfohlen im Vorfeld der Reise mit einem Tropenmediziner das Risiko zu analysieren und die richtige Prophylaxe mit dem passenden Impfstoff zu finden.

Vor Ort ist es ganz wichtig die richtigen Schutzmassnahmen zu ergreifen.

Diese Massnahmen schützen auch vor Moskitos die das Zika-Virus übertragen. In der gesamten Region wird aktuell eine deutliche Zunahme von Infektionen beobachtet. Der Verlauf der Krankheit ähnelt dem des Dengue-Fieber stellt aber für ungeborene Kinder eine grosse Gefahr dar. Eine Impfung, Prophylaxe oder Therapie stehen in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung. Schwangeren und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten so weit wie möglich Reisen in diese Gebiete vermeiden.

Denguefieber

Dengue wird in weiten Teilen des Landes durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Symptome sind in der Regel Fieber, Hautausschlag und ausgeprägte Gliederschmerzen. In seltenen Fällen können Komplikationen mit möglicher Todesfolge auftreten. Wie bei dem Zika-Virus gibt es derzeit weder eine Impfung, Prophylaxe oder Therapie und daher ist auch hier der einzige Schutz die Minimierung von Mückenstichen.

Chikungunya
Seit 2014 treten Chikungunya-Virusinfektionen in Ecuador immer wieder auf. Chikungunya zeigt ähnliche Symptome wie Dengue-Fieber und wird ebenfalls über Aedes-Mücken übertragen und daher ist auch hier der Schutz vor Mücken die wirksamste Prophylaxe.

Leishmaniasis
Die einzelligen Parasiten werden ebenfalls durch Mücken übertragen. Die Symptome sind Erkrankungen der Haut und in selteneren Fällen auch an weiteren Organen. Auch in dieser Hinsicht ist ein Schutz vor Mücken empfehlenswert.

Weitere Erkrankungen

Durchfallerkrankungen
Durchfallerkrankungen kommen bei Touristen häufig vor sie sind aber in den meisten Fällen durch Beachtung einfacher Regeln vermeidbar:

    • Niemals Leitungswasser trinken. Wasser sollte ausschließlich als Flaschenwasser mit Kohlensäure getrunken werden. Im Notfall auf gefiltertes, desinfiziertes und abgekochtes Wasser zurückgreifen
    • Auch Geschirrspülen und Zähneputzen nur mit Trinkwasser
    • Nahrungsmittel immer kochen oder selber schälen
    • Fliegen von Lebensmitteln fernhalten
    • Häufiges Händewaschen mit Seife die Hände. Vorallem aber nach jedem Toilettengang, vor dem Kochen und Essen
    • Händedesinfektion mit Einmalhandtücher 

Leptospirose
Leptospirose wird vereinzelt durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden. Der Krankheitssverlauf ähnelt dem einer milden Grippe kann in seltenen Fällen aber zu schwerwiegenden Schäden der Leber und Nieren führen.

Höhenkrankheit
Sie kommt in Lagen über 2.500 Meter häufig vor kann in einigen Fällen lebensgefährlich sein. Verursacht wird sie durch zu schnellen Aufstieg. Sie tritt meist erst nach 24 Stunden oder längerem Aufenthalt in der Höhe in Erscheinung. Zu den Warnsymptome zählen: Schlafstörungen, Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und zunehmende Luftnot. Sollten die Symptome auch nach einer Pause bzw. einer Übernachtung, noch vorhanden sein ist dringend zu einem Abstieg unter eine Höhe von 2.000 Metern zu raten.

Reiseapotheke

Eine gut ausgestatteten Reiseapotheke ist wichtig um harmlose Erkrankungen und kleine Verletzungen selbst behandeln zu können. Wirksame Anti-Mücken-Mittel, Medikamente gegen Fieber, Schmerzen und Durchfall, Desinfektionsmittel, Pflaster und Verbandsmaterial sowie Sonnenschutzmittel sollten auf jeden Fall vorhangen sein.

Ebenso wichtig ist der Abschluss einer weltweit gültigen Krankenversicherung und einer zuverlässigen Reiserückholversicherung. Ab dem 22. Juli 2018 ist der Nachweis bei der Einreise verpflichtend.

Reiseapotheke, Impfungen und Prophylaxe sollten ausreichend weit im Vorfeld mit einem Tropenmediziner besprochen werden.

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